"Wir sind hier, weil es letztlich kein Entrinnen vor uns selbst gibt. So lange der Mensch sich nicht selbst in den Augen und Herzen seiner Mitmenschen begegnet, ist er auf der Flucht. So
lange er nicht zulässt, dass seine Mitmenschen an seinem Innersten teilhaben, gibt es für ihn keine Geborgenheit. So lange er sich fürchtet durchschaut zu werden, kann er weder sich selbst
noch andere erkennen - er wird allein sein.
Wo können wir schon solch einen Spiegel finden, wenn nicht in unseren Nächsten?
Hier in der Gemeinschaft kann sich ein Mensch erst richtig klar über sich werden und sich nicht mehr als den Riesen seiner Träume oder den Zwerg seiner Ängste sehen, sondern als Mensch, der -
Teil eines Ganzen - zu ihrem Wohl seinen Beitrag leistet. In solchem Boden können wir Wurzeln schlagen und wachsen; nicht mehr allein - wie im Tod -, sondern lebendig als Mensch unter
Menschen."
Richard Beauvais (1964)
Diese Sätze von Richard Beauvais haben mich vor 45 Jahren sehr berührt und seitdem begleiten sie mich in meinem Leben und bei meiner Arbeit mit Klienten.